Campo de’ Fiori

Hier findet jeden Morgen ein bei Römern beliebter Markt statt. Am Abend wird die Piazza zu einem beliebten und wirklich schönen Treffpunkt mit seinen Restaurants und Bars.

Campo de’ Fiori am Abend

Die Campo de’ Fiori ist urban gewachsen, hier wurde nie architektonisch formell das Stadtbild angelegt. So fehlen Prachtbauten und so hat der Platz eine wunderschöne italienische Natürlichkeit.

Jeden Morgen (außer sonntags) findet hier ein Markt statt. Verkauft werden Obst und Gemüse, das wegen seiner Qualität gern von den Römern gekauft wird. Außerdem Gewürze, Käse, Pasta, frische Säfte, Kleidung sowie touristische Souvenirs die gern auch mal ein wenig kitschig sind. Seit 1869 findet der Markt hier statt, damals wurde der Markt auf der Piazza Navona geschlossen und auf die Campo de’ Fiori umgezogen. Ab mittags wird hier aufgeräumt, bis zum Abend ist hier dann eine normale, fast langweilige Piazza, die erst am Abend wieder ihren Charme entfaltet.

Es ist das Flair, die Restaurants, Weinstuben und Kneipen, die den Platz zum beliebten Treffpunkt machen. Und auch das traditionsreiche Cinema Farnese trägt dazu bei. So sitzt man hier an warmen Sommerabenden gemütlich und trinkt Rotwein. So muss sich Rom anfühlen, entspannt und schön.

Campo de’ Fiori

Auf der Mitte des Platzes steht die Statue von Giordano Bruno, der Vorreiter unserers heutigen Verständnisses der Welt war. Der italienische Priester, Dichter und Philosoph wagte es z.B. die Unendlichkeit des Weltraums zu postulieren, seinerzeit ein Wiederspruch zur Lehre der Kirche. Wie so viele öffentliche Hinrichtungen auf der Campo de’Fiori, fand auch seine Verbrennung als Ketzer 1600 hier statt.

Erst viel später, nämlich im Jahr 2000, erklärte Papst Johannes Paul II, dass die Hinrichtung auch aus kirchlicher Sicht als Unrecht betrachtet werde. So schaut Giordano Bruno heute in Form einer Staue in Richtung Vatikan als Märtyrer der Freiheit der Gedanken.

Auch interessant sind die Gassen um den Platz: Sie sind nach alten Handwerken benannt, die in Ihnen einst ausgeübt wurden, wie die Via dei Balestrari (Armbrust-Macher), Via dei Cappellari (Hutmacher), Via dei Chiavari (Schlüsselmacher) oder die Via dei Giubbonari (Schneider).

Der Name Campo de’ Fiori bedeutet übrigens Blumenfeld, denn im Mittelalter war hier noch eine Wiese. Die Stelle wurde immer mal wieder vom Tiber überflutet, deswegen wurde hier lange nicht gebaut. Erst im 15 Jahrhundert entstanden die ersten Gebäude. Als Papst Sixtus IV die Straßen, welche den Lateran und den Vatikan verbanden baute, wuchs die Bedeutung der an diesen Via Papales gelegenen Campo de’ Fiori.


Hinkommen

Tram: Arenula- Cairoli (8)
 

Piazza Campo de' Fiori, 00186 Roma
 



 
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